Während die meisten Menschen mittlerweile die Gefahr von Malware für ihre Desktop-PCs und Laptops erkannt haben und diese entsprechend schützen
, gehen viele mit ihren mobilen Geräten eher sorglos um. Dabei steigt das Risiko, Opfer von mobiler Malware zu werden, stetig an. Täglich werden unzählige Apps blockiert, die Schadsoftware enthalten. Wir klären Sie darüber auf, welche Arten von Malware es auf mobilen Endgeräten gibt und wie Sie die Risiken so gering wie möglich halten.Malware auf mobilen Geräten – die unterschätzte Gefahr
Laut Angaben des Branchenverbandes Bitkom haben mittlerweile rund 80 Prozent der privaten PC-Nutzer ein Antivirenprogramm installiert und mehr als zwei Drittel nutzen auch eine Firewall. Im Gegensatz dazu installieren laut der Deutschen Telekom nur 53 Prozent der deutschen Smartphone-Besitzer eine Antiviren-Software auf ihren Mobilgeräten. Eine Umfrage von Kaspersky Lab ergab sogar, dass nur 19 Prozent sich überhaupt Gedanken darüber machen, welche Zugriffsrechte sie einer App erteilen.
Experten sind sich einig, dass dieses sorglose Verhalten grob fahrlässig ist. Denn den Berechnungen nach, haben die Angriffe auf mobile Endgeräte seit dem Jahr 2014 um ganze 240 Prozent zugenommen.
Wie kommt die Malware auf das Smartphone?
Dem größten Risiko setzen sich die meisten Smartphone-Besitzer selbst aus, indem sie Apps aus zweifelhaften Quellen herunterladen, anstatt aus den offiziellen App-Stores von Apple und Google.
Doch auch Nutzer, die ausschließlich die offiziellen App-Stores besuchen, sind vor schadhafter Software nicht sicher geschützt. Leider werden Cyber-Kriminelle immer spitzfindiger und schaffen es immer wieder, infizierte Apps in die Stores von Google und Apple einzuschleusen.
Aber auch Sicherheitslücken im Browser stellen ein Infektionsrisiko dar. Dadurch wird es präparierten Webseiten erlaubt, manipulierte Software auf das Gerät zu laden. Häufig findet man vor allem preiswerte Smartphones aus Fernost, die schon mit vorinstallierter Malware bei ihren Besitzern landen. Sicherheitsexperten kamen zu dem Schluss, dass mindestens 40 Smartphones bereits mit einem Trojaner infiziert bei ihrem Besitzer ankamen.
Vorsicht bei der Nutzung öffentlicher Hotspots
Nicht nur über infizierte Apps kann Malware auf Ihr Smartphone geraten. Auch wenn Sie häufig öffentliche Hotspots nutzen, für die keine Passwörter benötigt werden, haben Sie ein erhöhtes Risiko. Man weiß schließlich nie, wer dieses öffentliche Netzwerk sonst noch nutzt. Kriminelle können hier meist sehr leicht an Ihre persönlichen Daten herankommen. Es gibt auch Fake-Hotspots, die durch die Angreifer selbst erstellt werden, um dann die Daten von denen abzugreifen, die sich dort einloggen.
Nach Möglichkeit sollten Sie also öffentliche Netzwerke komplett meiden. Wenn Sie aber trotzdem unbedingt eins nutzen wollen oder müssen, dann solltet Sie dafür ein VPN nutzen. Damit werden all Ihre Daten
, die Sie senden und empfangen, sofort verschlüsselt. So können Unbefugte, falls sie überhaupt an die Daten herankommen, nichts damit anfangen.Ein VPN ist übrigens nicht nur bei der Nutzung öffentlicher Netzwerke eine gute Sache. Es kann Ihre komplette Internetnutzung sicherer machen und dafür sorgen, dass Sie anonym im Web unterwegs sind.
Mehr Sicherheit für iPhone-Nutzer?
Häufig bekommt man zu hören, dass sich Nutzer von Apple-Geräten keine Gedanken über Malware machen bräuchten. Dies ist leider ein Trugschluss, denn wenn auch die Mehrheit der Malware für Geräte mit Android-Betriebssystem entworfen wird, so gibt es auch immer wieder Kriminelle, die sich auf iOS spezialisieren. Es ist bereits mehrfach vorgekommen, dass im offiziellen App Store von Apple infizierte Apps landeten. Auch im Browser Safari tauchten bereits Sicherheitslücken auf, durch die es Hackern möglich war, auf persönliche Daten von Nutzern zuzugreifen.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn ihr an eurem Apple-Gerät einen Jailbreak vorgenommen habt. Damit werden nämlich die Sicherheitsmechanismen des Betriebssystems ausgeschaltet, damit auch Apps aus anderen Quellen, als dem offiziellen Store, bezogen werden können.
So schützen Sie Ihre Mobilgeräte
Wenn es auch keinen hundertprozentigen Schutz vor Malware gibt, so gibt es doch ein paar Maßnahmen, die das Risiko dafür reduzieren können.
- Benutzen Sie ausschließlich die offiziellen App Stores, um neue Apps herunterzuladen. Aber auch dort sollten Sie ein wenig Vorsicht walten lassen. Neue Apps, die noch keine oder nur wenige Bewertungen von Nutzern haben, könnten ebenfalls mit Malware infiziert sein.
- Schauen Sie sich immer genau an, welche Berechtigungen eine App einfordert. Es gibt zum Beispiel keine logische Erklärung dafür, warum eine Kamera-App auch auf Ihr Mikrofon oder die Kontakte zugreifen will. In einem solchen Fall, sollte man immer misstrauisch werden. Im Allgemeinen sollten Sie Apps nur die Berechtigungen einräumen, die wirklich nötig sind und die auch logisch erscheinen.
- Alle Sicherheitsupdates sollten immer so schnell wie möglich installiert werden. Egal, ob sie bestimmte Apps, den Browser oder das ganze Betriebssystem betreffen.
- Vermeiden Sie die Nutzung öffentlicher WLAN-Netzwerke soweit wie möglich. Andernfalls sollten Sie auf die Verwendung eines VPNs setzen.
Neben den in diesem Artikel genannten Sicherheitsmaßnahmen, finden Sie im Artikel „Der optimale Virenschutz für Ihren Rechner“ noch weitere auch allgemein gültige Schutzmaßnahmen vor Schadsoftware und Cyberkriminalität.
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