Black-Hat-SEOs und Hacker sind immer auf der Suche nach neuen und guten Websites, die sie für ihre Zwecke missbrauchen können. Dabei sind besonders schlecht gesicherte WordPress-Websites im Fokus der Kriminellen. Neben der Nutzung der Website als Teil eines Botnets oder zur Verbreitung von Ransomware werden die gehackten Seiten immer häufig auch zur Verbreitung von SEO-Spam genutzt.
Damit das Ihrer Website nicht passiert, klären wir in diesem Artikel, was SEO-Spam genau ist, welche Formen es gibt, welchen Schaden er anrichten kann und wie Sie sich davor schützen können.
Was ist SEO-Spam?
SEO-Spam ist eine Black-Hat-SEO-Technik, die oft als automatisierte Cyber-Attacke durchgeführt wird. SEO-Spam-Angriffe nutzen verschiedene Schwachstellen aus, um Zugang zu einer Website zu erhalten. In die gehackte Seite werden dann fremde Inhalte, bösartige Links oder sogar Malware eingebunden.
Das primäre Ziel von SEO-Spam ist es in der Regel, die Rankings der eigenen Website zu verbessern, indem eine große Anzahl von Backlinks erstellt wird. Jeder SEO weiß, wie wichtig Backlinks für die SEO Sichtbarkeit sind. Für Hacker und Spammer bedeutet die Abkürzung durch die Erstellung von Spam-Backlinks, dass die Platzierung in den organischen Suchmaschinen in kurzer Zeit erheblich verbessert werden kann.
Die Spammer nutzen die erstellten Links aber nicht nur für ihre eigenen Websites. Sehr wahrscheinlich ist es, dass sie ihre Dienste als SEO auch verkaufen. Zu diesem Schluss kann man zumindest kommen, wenn man sich die Verbreitung von SEO-Spam anschaut. Ein Bericht aus dem Jahr 2021 gibt nämlich an, dass 52,6 % aller Website-Hacks für SEO-Spam genutzt werden oder damit verbunden sind.
Die meisten dieser SEO-Hacks betrafen WordPress-Websites
, und tatsächlich ist SEO-Spam auf WordPress ein echtes Problem. Doch welche Formen kann dieser Spam annehmen?Welche Formen des SEO-Spams gibt es?
Haben sich Cyberkriminelle Zugang zu Ihrer Website verschafft, können sie verschiedene Formen des SEO-Spams einsetzen. Deshalb schauen wir uns jetzt einmal an, wie der Spam auf einer typischen Website aussehen kann.
Spam-Link-Injektion
Hacker sind immer auf der Suche nach guten Websites mit beeindruckenden Platzierungen in den Suchergebnissen. Auf diesen Websites fügen sie dann bösartige Links ein, die die Besucher auf ihre eigene Website umleiten sollen.
Diese Hacker verwenden auch eine Technik, die als Clickjacking bekannt ist. Bei dieser Methode werden versteckte Links unter anklickbaren Inhalten eingefügt, um die Nutzer zu täuschen. Wenn ein Nutzer auf einen solchen Link klickt, wird er zu einer anderen Website weitergeleitet, die ein Produkt verkauft oder über Werbeeinblendungen Geld verdient.
Cloaking
Eine weitere Technik im Zusammenhang mit SEO-Spam ist das Cloaking. Beim Cloaking werden den Suchmaschinen andere Informationen präsentiert, als der normale Besucher sie sieht. Zum Beispiel könnte es eine Website geben, auf denen man Pauschalreisen buchen kann, der Suchmaschine werden aber Informationen über Arzneimittel ausgespielt.
Der Angriff erfolgt in der Regel durch die Erstellung einer neuen Seite, die für normale Besucher nicht zugänglich ist. Die Suchmaschine wird zum Crawlen auf diese versteckte Seite geleitet und indexiert diese. Dadurch werden die Website-Besucher auf eine andere Seite als erwartet geleitet.
Neue Seiten erstellen
Das Erstellen neuer Webseiten ist eine weitere Technik, mit der Hacker und Cracker die volle Kontrolle über Ihre Website erlangen. Manchmal erstellen sie Tausende von Seiten. Hacker können diese Seiten nutzen, um Suchmaschinen zu beeinflussen.
Spam bei Werbung und Banner
Eine weitere Möglichkeit, um an Backlinks zu kommen, ist die Manipulation von Werbebannern auf der gehackten Website. Das Ziel der Werbebanner wird in diesem Fall so verändert, dass die Links auf die Website der Betrüger verweisen.
Diese Art von Banner-Spam wird auch von Betrügern im Bereich des Affiliate-Marketings eingesetzt, um den Besucherverkehr und die daraus resultierenden Provisionen zu erhöhen.
Japanisches Keyword-Hacking
Dabei handelt es sich um eine Black-Hat-SEO-Methode, bei der japanische Zeichen im Titel und in der Meta-Beschreibung infizierter Seiten angezeigt werden, um die Google-Suchergebnisse zu manipulieren. Diese Methode ist auch als Japanese Keyword Hack, Japanese Search Spam oder Japanese Symbol Spam bekannt.
Welcher Schaden kann durch SEO-Spam entstehen?
SEO-Spam kann großen Schaden anrichten. Betroffene Websites können z.B. von Google als Spam-Websites eingestuft werden und dadurch massiv an Rankings in den Suchergebnissen verlieren. Dadurch sinken die Besucherzahlen und auch der Umsatz
, der erwirtschaftet wird.Aber nicht nur die Website nimmt großen Schaden, auch der Ruf und die Glaubwürdigkeit des Betreibers der Website kann stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Welche Schäden noch entstehen können, verdeutlicht die folgende Auflistung:
- Hacker fügen Textpassagen mit eigenen Schlüsselwörtern in Ihre Website ein, sodass diese für ganz andere Suchbegriff zu finden ist, als beabsichtigt. Ihre Verkäufe gehen aufgrund dessen sofort zurückgehen und die Einnahmen sinken.
- Ihr Ruf und Ihre Glaubwürdigkeit werden geschädigt. Ihre Besucher werden nämlich oft auf eine Website umgeleitet, auf der sie Produkte bestellen können, die sie nie erhalten werden. Und das fällt letztendlich auf Sie zurück.
- Sobald die Suchmaschine und der Hosting-Anbieter feststellen, dass sie gehackt wurden, wird Ihre Website gesperrt und auf die schwarze Liste gesetzt.
Wie kann man seine Website vor SEO-Spam schützen?
Der beste Weg seine Website vor SEO-Spam zu schützen, besteht darin, sie so gut wie möglich gegen Bots und Spammer abzusichern. Im Allgemeinen bedeutet dies.
- Verwendung sicherer und komplexer Passwörter für alle Administratoren.
- Regelmäßige Aktualisierung von Software, Plugins und externen Elementen.
- Entfernen von alten oder veralteten Plugins.
- Einsatz einer Security-Software für WordPress.
Cyberangriffe wie Brute-Force-Attaken sind eine der einfachsten Möglichkeiten für Angreifer, sich Zugang zu Ihrer Website zu verschaffen. Starke Passwörter gehören daher zur Mindestanforderung.
Es gibt aber auch verschiedene Softwarepakete, die Ihre WordPress-Website auf Malware, Viren und die Folgen von SEO-Spam-Attacken im Allgemeinen untersuchen können. In der Regel scannen diese Ihre Website auf die gleiche Weise wie ein Antivirenprogramm. Die bekanntesten davon sind:
- Securi
- Defender
- Ninja-Scanner
Für jede dieser Sicherheitslösungen gibt es auch Plugins für WordPress. Der Einsatz lohnt sich hier besonders, da das CMS am häufigsten im Visier der SEO-Spammer steht.
Katrin meint
Ein spannender Beitrag! Das Ranking einer Website kann auch durch Optimierungen auf der eigenen Website verbessert werden.
Lars meint
Danke für den tollen Artikel. Das Risiko sollte vor allem bei alten WordPress Seiten herrschen, wenn der Blogschreiber ggf. die Motivation verloren hat und es keinen neuen Inhalt mehr gibt. Die Software wird dann auch nicht aktuell gehalten oder das Passwort geändert und dann ist es sicherlich viel einfacher für den Angreifer. Können wir hoffen, dass uns das im Großen und Ganzen erspart bleibt. Lieber Gruß Lars