Die Dechiffrierung ist die Entschlüsselung von bewusst verschlüsselten oder von zunächst – mangels Sprachkenntnis – nicht lesbaren Nachrichten. Sie kann sich dementsprechend auf zivile und militärische Geheimnisse, auf übliche, verschlüsselt versendete Nachrichten und sogar auf archäologische Funde beziehen. Im weitesten Sinne deutet eine Dechiffrierung unbekannte Zeichen oder Zeichenkombinationen.
Gründe für eine Dechiffrierung
In den meisten Fällen werden Nachrichten – heute zum Beispiel E-Mails im Businessbereich – gezielt vom Sendegerät verschlüsselt und vom Empfangsgerät entschlüsselt. Das geschieht automatisch. Auch technische Funktionen (zum Beispiel die Datenkompression) bedürfen der Zeichenumwandlung und anschließend wieder der Entschlüsselung. Dabei kommen standardisierte Verfahren der Verschlüsselung und natürlich auch der Dechiffrierung zum Einsatz.
Ein weiterer Grund ist eine dem Empfänger unbekannte Sprache (auch: alte menschliche Schriftsprache oder technische Programmiersprache), während der Urheber der Nachricht nichts verbergen wollte. Auch die Dechiffrierung von Botschaften, die eigentlich geheim waren und einen anderen Empfänger mit passendem Schlüssel erreichen sollten, ist ein nicht seltenes Szenario. Es kommt ebenfalls in Konfliktfällen vor, etwa zwischen befeindeten Staaten und Armeen oder bei der Industriespionage.
Lesen Sie auch: E-Mails mit der Hilfe von PGP verschlüsseln
Kryptologische Dechiffrierung
Eine kryptologische Entschlüsselung nutzt einen bestimmten Schlüssel. Wenn die verschlüsselte Nachricht den richtigen Empfänger erreicht, verfügt dieser über diesen Schlüssel. Mails werden auf diese Weise geschützt, auch beim Überweisen von Kryptowährungen oder beim Übertragen von Daten in einem Netzwerk (z.B. WLAN-Verschlüsselung) kommen Verschlüsselungsprogramme zum Einsatz. Sollte die Nachricht in fremde Hände fallen und sie dann jemand entschlüsseln, handelt es sich um eine Entzifferung, die der Absender nicht wünschte.
Die mit der Dechiffrierung beauftragen Kryptoanalytiker müssen den Nachrichteninhalt ohne Schlüssel ermitteln. Das wurde schon in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten erfolgreich praktiziert. Legendär ist etwa die Entschlüsselung der durch die Deutschen verwendeten Enigma-Verschlüsselung, deren Entschlüsselung (unter Verwendung einiger verratener Schlüsseltafeln) dem polnischen Mathematiker Marian Rejewski gelang. Es lässt sich mit genügend Kapazität prinzipiell jeder Schlüssel knacken, nur kann der Aufwand hierfür sehr hoch sein und sich in vielen Fällen nicht lohnen.
Entschlüsselung von archäologischen Funden
Wenn Archäologen alte Schrifttafeln mit bislang unbekannten Zeiten finden, müssen sie diese auch entschlüsseln, obwohl sie nicht bewusst verschlüsselt wurden. Auch hierbei kommen mathematische, aber in hohem Maße auch linguistische Verfahren zum Einsatz. Die beauftragten Kryptologen versuchen beispielsweise anhand der Häufigkeit und Stellung im Text von bestimmten Zeichen deren Bedeutung als Vokal, Konsonant, Silbe oder Wort (wie im Chinesischen) zu erraten, gleichen ihre Hypothesen mit bekannten Sprachmustern ab und rechnen schlicht bestimmte Wahrscheinlichkeiten durch.
Was sagt das Urheberrecht zur Dechiffrierung?
Mit modernen Entschlüsselungsverfahren lässt sich auch das Urheberrecht aushebeln, indem beispielsweise der Kopierschutz von Datenträgern umgangen wird. Das ist strafbar, in Deutschland verbietet es der § 95a Absatz 1 UrhG (Urheberrechtsgesetz).
Beispiele für Entschlüsselungen
Alltäglich werden verschlüsselte Mails versandt und vom Empfängercomputer entschlüsselt. Beim Tausch von Krypto-Coins wird ständig ver- und entschlüsselt. Das sind gewollte und gestattete Entschlüsselungen.
Von den unter Feinden vorgenommenen Entschlüsselungen ist das Enigma-Beispiel sehr prominent. Das deutsche Militär wandte schon ab Mitte der 1920er Jahre die nach dem Rotorenprinzip arbeitende Enigma-Maschine an (von griechisch αἴνιγμα = “Rätsel“), die ab 1918 einsatzfähig war sowie als gut funktionsfähig und prinzipiell unknackbar galt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie sehr wichtig. In ihr drehten sich Walzen, die jedem Zeichen (Buchstabe, Zahl, Sonderzeichen) ein anderes Zeichen zuordneten, sich anschließend weiterdrehten und dadurch den Schlüssel änderten. Das erzeugte eine polyalphabetische Verschlüsselung, ein Buchstabe wurde bei jeder Verwendung im Text anders verschlüsselt. Aus einem M konnte zunächst beispielsweise ein L, dann ein A und dann vielleicht eine 3 werden.
Der Schlüssel entstand durch die Verwendung und Anordnung unterschiedlicher Rotoren (anfangs waren es drei in jeder Maschine). Diese Anordnung wurde in (zuletzt täglich) wechselnden Schlüsseltafeln festgelegt, über die jeweils Sender und Empfänger verfügten. Die Entschlüsselung dieses Verfahrens durch Marian Rejewski entschied teilweise den Ausgang des Zweiten Weltkrieges mit und gilt als eine der größten kryptoanalytischen Meisterleistungen aller Zeiten.
Michel meint
Mein schwiegervater hat ein Bild mit aeiner ersten grossen Liebe, welche auf der Rückseite etwas geschrieben hat. Da er es bis ketzt nicht rausgefunden hat was es heisst würden wir ihm gerne die Freude machen und es entschlüsseln. Leider beisse ich mir bald die Zähne aus und die Fingernägel werden immer kürzer. Leider ist er schwer krank undich hoffe das ihr mir eventuell helfen könntet. Er heisst Klaus(Dieter) und die Schreiberin Corry ( cornelia oder corinna) Schulze. Kennengelernt haben sie sich in Terschelling. Und das steht hinten drauf:
15E 5E‘5O 9E9O9D-O 5O9E9FIIC 5O5E IIE 9C5O 5E 9E -O9E5C IIF 5C 5E IID 9OI5E9D9DI5E9E9O 9EI5D 9OI5E9DIIC5O 5E9E -O9E5C5F I5OIICIID5F5E
Bitte helft uns damit meinSchwiegervater daswohl längste Geheimnis seines Lebens noch erfahren darf
Enrico Lauterschlag meint
Hallo Michel,
leider bin ich da auch überfragt, aber vielleicht hilft dir ja das Tool Cryptool bei deinem Problem weiter. Eventuell findest du ja auch auf http://kryptografie.de/kryptografie/chiffre/index.htm die passende Chiffre, mit der die Botschaft deines Schwiegervaters verschlüsselt worden ist.
Viele Grüße
Enrico