Wer viel im Internet surft kommt heutzutage nicht mehr um eine effektive und sicher arbeitende Firewall herum. Wie auch Windows 7 verfügt auch Windows 8 über eine in das Betriebssystem integrierte Firewall, die bei Bedarf individuell und nach eigenen Anforderungen konfiguriert werden kann.
Wie Sie die Windows Firewall konfigurieren können und welche Konfigurationsmöglichkeiten es überhaupt gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Welche Konfigurationsmöglichkeiten gibt es?
Die Windows Firewall ist unter Windows 8 standardmäßig aktiviert und blockt in ihrer Grundeinstellung jegliche von außen an das System herangetragenen Programme und Datenpakete. Für die meisten Nutzer reicht diese Einstellung aus, birgt jedoch auch Einschränkungen. So kommt es vor, dass eigens installierte Programme, die Datenpakete aus dem Internet beziehen, so z.B. Streaming- Plattformen, nicht richtig funktionieren, da die Firewall den Datenverkehr hemmt oder ganz blockiert.
Für diesen Fall besteht die Möglichkeit, die Firewall so zu konfigurieren, dass sie Zugriffe bestimmter Programme erlaubt. Außerdem können vom Programm benötigte Ports explizit freigeschaltet werden, damit ein störungsfreier Datenaustausch gewährleistet werden kann.
Wo kann ich Ausnahmen festlegen?
Unter den Systemeinstellungen kann über den Reiter „System und Sicherheit“ die Einstellung der Firewall verändert werden. Unter „Apps über die Windows-Firewall kommunizieren lassen“, können innerhalb einer Liste, bestimmten Anwendungen Zugriffsrechte eingeräumt werden. Einmal in die Liste aufgenommen, ignoriert die Firewall diese Programme und den entsprechenden Datenverkehr.
Wie das Zulassen der Kommunikation eines Programms über die Windows Firewall im Deteil funktioniert, ist sehr gut in einer Anleitung direkt von Microsoft sehr gut beschrieben.
Bei Windows lassen sich die Einstellungen für jede Netzwerkart separat festlegen. Welche Unterschiede zwischen den einzelnen Netzwerkarten von Windows existieren, klärt der letzte Abschnitt dieses Artikels.
Der Einsatz als Zwei-Wege-Firewall
Windows 8 verfügt über eine Zwei-Wege-Firewall, die vom Nutzer individuell konfiguriert werden kann. Der Unterschied zur grundlegenden Einstellung liegt darin, dass nicht nur der eingehende, sondern auch der ausgehende Datenverkehr kontrolliert wird.
Damit nicht mühsam jede einzelne Anwendung für den ausgehenden Datenverkehr autorisiert werden muss, ist in Windows 8 eine sogenannte Firewall Control integriert. Diese fragt den Nutzer bei jeder ausgehenden Verbindung, ob er diese zulassen will. Auf diesem Weg lassen sich Ausnahmen für die Firewall bequem dann festlegen, wenn eine bestimmte Anwendung dies erfordert, anstatt präventiv eine umfangreiche Liste mit Ausnahmen festzulegen.
Die erweiterten Einstellungen
Die Windows Firewall verfügt über die Möglichkeit erweiterte Einstellungen vorzunehmen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich viele dieser Einstellungen an sachkundige Nutzer richten und daher nur verändert werden sollten, wenn dies nicht anders möglich ist.
Ein bekanntes Beispiel für so einen Fall ist die Notwendigkeit, einen Netzwerk-Port manuell öffnen zu müssen. Dies kommt mitunter bei manchen Programmen und insbesondere bei Onlinespielen vor. Das Öffnen des Ports setzt quasi die Überwachung aus, wodurch der Rechner jedoch zeitgleich anfällig für Zugriffe von außen wird. Es empfiehlt sich daher solche Ports nur temporär zu öffnen und nach vollendeter Arbeit wieder zu schließen.
Die Konfiguration der erweiterten Einstellungen erfolgt ebenfalls unter „System und Sicherheit“ bzw. „Windows-Firewall“. Über die Option „Erweiterte Einstellungen“ gelangt man in das Konfigurationsmenü. Über „Eingehende Regeln“ und „Neue Regel“ wird ein Assistent gestartet, der es ermöglicht einzelne Ports des Netzwerks freizuschalten bzw. zu schließen.
Hier wird der Prozess detaillierter beschrieben
Über „Ausgehende Regeln“ lässt sich bequem nach Software suchen, die von der Firewall blockiert wird. Ist das Programm gefunden kann durch einen Doppelklick ein Untermenü geöffnet werden. Dort kann im Bereich „Aktion“ die Option“ Verbindung zulassen“ aktiviert werden.
Falls trotz Ausnahmeregelungen und eines geöffneten Ports immer noch Probleme auftreten, kann es sein, dass der falsche Port geöffnet wurde. Unter Zuhilfenahme externer Programme ist es jedoch möglich herauszufinden, welche Software welche Ports verwendet.
Welche Netzwerkarten stehen zur Verfügung?
Wie auch bei Windows 7 besteht die maßgebliche Unterscheidung bei der Netzwerkkonfiguration darin, ob es sich bei einem Netzwerk um ein privates oder ein öffentliches Netzwerk handelt.
Heim- oder Arbeitsnetzwerk
Die Einrichtung eines Heim- oder Arbeitsnetzwerks ist unter Windows 8 recht simpel gehalten. Unter der Systemsteuerung gelangt man über den Reiter „Netzwerk- und Freigabecenter“ zum Punkt „Aktive Netzwerke anzeigen“. Das Heim- oder Arbeitsnetzwerk sollte an dieser Stelle als „Privates Netzwerk“ gekennzeichnet sein, damit im Folgenden individuelle Netzwerkfreigaben konfiguriert werden können.
Dadurch, dass es sich um ein Privatnetzwerk handelt sind Zugriffe von außerhalb dieses Netzwerkes ohne Kenntnis der Zugangsdaten nicht möglich. Über die Erstellung einer „Heimnetzgruppe“ können jedoch innerhalb des Netzwerks Freigaben bzw. Sharing frei konfiguriert werden. Auf diesem Weg kann z.B. der im Netzwerk verfügbare Drucker anderen Rechner freigegeben oder Daten ausgetauscht werden.
Öffentliches Netzwerk
Dieses Profil ist zur Konfiguration öffentlicher Internetzugänge gedacht. Dazu gehören sowohl per Passwort geschützte öffentliche Netzwerke, wie z.B. bei Cafés und Hotels als auch frei zugängliche Netzwerke wie z.B. Hotspots.
Die für das Heimnetzwerk gedachte Konfiguration für das Teilen von Daten bleibt in diesem Fall vollständig deaktiviert, wodurch lediglich der Zugang zum Internet ermöglicht wird. Entsprechend den anderen Anforderungen sind auch die Einstellungen der Firewall andere.
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