Beim Installieren von Windows wird automatisch die hauseigene Firewall mitinstalliert. Diese ist kostenlos und wird mit der Lizenz vom Windows-Betriebssystem erworben. Fraglich ist, ob die Windows Firewall ausreichend ist, um den ein- und ausgehenden Datenverkehr zu schützen oder ob stattdessen auf eine andere Firewall zurückgegriffen werden sollte. Hier erhalten Sie die Antwort auf diese Frage.
Welche Version von Windows wurde installiert?
Zunächst ist wichtig, um welches Windows es sich handelt. Der offizielle Support von Windows XP wurde am 08.04.2014 eingestellt, sodass keine (offiziellen) Updates mehr zur Verfügung stehen. Dies bedeutet, dass auch die Firewall nicht mehr aktualisiert wird. Sie ist deutlich anfälliger für Bedrohungen als Firewalls der höheren Windows-Versionen. Dem heutigen Sicherheitsstandard wird sie nicht (mehr) gerecht.
Auch der Mainstream-Support von Windows 7 wurde am 13.1.2015 eingestellt. Allerdings werden bis zum Jahr 2020 im Rahmen des erweiterten Supports Sicherheitslücken geschlossen – darunter fällt auch der Support für die Firewall des Betriebssystems.
Weiterhin aktualisiert und verbessert werden auch die Firewalls von Windows 8, 8.1 und 10. Diese reichen für den privaten Gebrauch in der Regel aus, sodass keine zusätzliche Firewall installiert werden muss. Dies hängt aber auch vom Surfverhalten ab.
Die Lebenszyklen der Windows-Betriebssysteme
Das Surfverhalten entscheidet
Jeder Nutzer muss sich trotz ausreichender Windows Firewall fragen, ob der grundsätzliche Schutz für ihn ausreichend ist. Entscheidend ist das eigene Surfverhalten. Wer Gefahren im Internet bewusst in Kauf nimmt, indem er beispielsweise regelmäßig illegale oder zumindest fragwürdige Daten herunterlädt, kann einen entsprechenden Schutz von der Firewall nicht erwarten.
Für den ‚Otto-Normal-Surfer‘ sind die Firewalls ab Windows 7 allerdings vollkommen ausreichend und bieten einen guten Schutz vor jeglichen Gefahren.
Bieten andere Firewalls einen besseren Schutz?
In zahlreichen Tests und Vergleichen wurden verschiedene Firewalls kritisch unter die Lupe genommen – darunter auch viele kostenpflichtige. Überwiegend kamen alle zu dem gleichen Ergebnis: die Firewalls unterscheiden sich bezüglich ihrer Sicherheit nur in wenigen Details. Diese Unterschiede fallen so gering aus, dass sich der oftmals hohe Preis schlichtweg nicht rentiert. Der Windows Firewall sind die gleichen Qualitäten wie denen der kostenpflichtigen Programme beizumessen.
Dennoch bieten andere Firewalls oftmals einen entscheidenden Vorteil: sie sind detaillierter zu konfigurieren. Sie können individuell in verschiedenen Bereichen eingestellt werden. Allerdings kommen diese Optionen für den Privatnutzer nur selten zum Tragen, sodass dieser Vorteil kein Kriterium für einen Kauf / Wechsel der Firewall darstellt.
Windows Firewall optimal konfigurieren
Andere Hersteller und die Kosten
Avast, McAfee, AVG und Kaspersky zählen zu den bekannten und seriösen Anbietern von zuverlässigen Firewalls. Die Kosten halten sich dabei grundsätzlich im Rahmen. So fallen für die kostenpflichtige Firewall von Avast 2,19 bis 3,29 Euro pro Monat für einen Computer an, je nach Laufzeit des Abonnements – ergibt einen Gesamtpreis von mindestens 26,28 Euro im Jahr.
Für die Firewall von McAfee muss der Nutzer im Jahr mit knapp 80 Euro rechnen. Das Kostensegment bewegt sich also in einem etwas größeren Rahmen.
Fazit
Privatnutzer, welche über eine aktuelle Windows-Version verfügen, können getrost auf eine andere Firewall verzichten. Die hauseigene schützt den Computer ausreichend vor sämtlichen Gefahren. Dennoch sollte das eigene Surfverhalten immer berücksichtigt werden. Für Nutzer, die ständig Daten von illegalen bzw. fragwürdigen Internetseiten herunterladen, wird auch eine kostenpflichtige Firewall keinen Schutz bieten. Der oftmals hohe Preis einer Firewall kann sich der Privatnutzer also durchaus sparen und sich auf die Windows Firewall verlassen.
Bei einer alten Windows-Version – z. B. XP – wird die Firewall dagegen nicht mehr aktualisiert. Sicherheitslücken bleiben somit bestehen und werden auch nicht geschlossen. Hier sollten die Nutzer doch auf eine andere Firewall zurückgreifen.
Hinterlasse einen Kommentar