Auf vielen heimischen Rechnern, erhält der Virenschutz immer noch nicht die Aufmerksamkeit, der ihm eigentlich zusteht. Das nutzen Kriminelle scharmlos aus und infizieren ungeschützte Computer mit Schadprogrammen oder missbrauchen sie für ihre kriminellen Aktivitäten. Mittlerweile ist jeder vierte PC in Deutschland mit Malware infiziert und die Zahlen steigen. Dabei sollte jedem User klar sein, dass wenn ein Angreifer den eigenen PC mit einer Schadsoftware infiziert oder gar die Kontrolle übernimmt, dies zu erheblichen Schäden führen kann.
Soweit muss es aber gar nicht erst kommen. Mit ein paar wenigen und schnell umzusetzenden Maßnahmen, können Sie bereits für einen optimalen Virenschutz auf Ihrem Rechner sorgen.
Hier habe ich Ihnen 10 Schutzmaßnahmen notiert, die zu einem optimalen Virenschutz auf Ihrem heimischen Rechner führen. Setzen Sie diese um und Sie werden deutlich weniger Probleme mit Malware aller Arten haben!
Die Schutzmaßnahmen:
- Halten Sie Ihre Software stets aktuell
- Verwenden Sie ein aktuelles Antivirenprogramm
- Verwenden Sie eine Firewall
- Arbeiten Sie nicht mit einem Administrator-Konto
- Seien Sie vorsichtig beim Umgang mit E-Mails
- Schützen Sie sich vor Social Engineering
- Installieren Sie nicht jede Software die Ihnen in die Hände fällt und wenn dann nur aus vertrauenswürdigen Quellen
- Klicken Sie nicht auf Links von Personen die Sie nicht kennen
- Erstellen Sie regelmäßige Sicherungen der wichtigsten Daten
- Im Zweifelsfall, lieber vorsichtig agieren
Diese 10 Schutzmaßnahmen für einen optimalen Virenschutz wende ich seit Jahren an und bisher hat es super funktioniert. Setzen auch Sie diese Maßnahmen um und schützen Ihren PC vor Schadsoftware!
10 Maßnahmen für einen optimalen Virenschutz im Detail erläutert
Vielleicht können Sie sich nicht unter jedem der oben genannten Punkte für einen optimalen Virenschutz etwas vorstellen. Kein Problem, im Folgenden erläutere ich jeden der 10. Punkte noch etwas genauer. Lesen Sie hier, worauf es im einzelnen ankommt.
Halten Sie Ihre Software stets aktuell
Egal welches Betriebssystem Sie verwenden, in regelmäßigen Abständen werden vom Hersteller Updates zur Verfügung gestellt, die eventuelle Sicherheitslücken schließen und somit die Sicherheit Ihres Systems erhöhen. Installieren Sie diese Sicherheitsupdates schnellstmöglich und halten Ihren Rechner auf dem neusten Stand.
Sollten Sie das Betriebssystem Windows von Microsoft verwenden, aktivieren Sie am besten die Auto-Update-Funktion. Damit werden zukünftige Windows-Updates automatisch installiert und Ihr Betriebssystem bleibt immer auf dem neusten Stand.
Natürlich sollten Sie nicht nur Ihr Betriebssystem auf dem neusten Stand halten. Auch installierte Anwendersoftware kann zu erheblichen Sicherheitslücken auf Ihrem PC führen. Für einen umfassenden Virenschutz, sollten Sie auch für die Anwendersoftware verfügbare Updates schnellstmöglich installieren.
Auch bei vielen Softwareprogrammen gibt es eine automatische Update-Funktion. Aktivieren Sie diese wenn möglich, damit Sie kein Update verpassen.
Für Softwareprodukte ohne eine Update-Funktion, bietet sich z.B. ein spezielles Management-Tool an, welches die auf dem PC installierte Software scannt und nach verfügbaren Updates Ausschau hält. Eines dieser Management-Tools ist der Personal Software Inspector der Firma Secunia.
Verwenden Sie ein aktuelles Antivirenprogramm
Ein Antivirenprogramm schützt Ihren PC vor bekannten Viren, Würmern und Trojanern und beseitigt diese im Notfall. Das Antivirenprogramm scannt die Festplatte des Computers und sucht nach schädlicher Malware. Diese Sicherheitsscans laufen entweder im Hintergrund ab oder Sie können den Scan auch manuell starten, bei einem Verdacht.
Die meisten Antivirenprogramme überwachen ebenfalls den ein- und ausgehenden E-Mail-Verkehr und blockieren schädliche Inhalte. Nicht jedes Antivirenprogramm hingegen, bietet einen Schutz vor Spyware und Adware. Hierfür benötigen Sie dann ein spezielles Anti-Spyware-Tool.
Wenn Sie auf der ganz sicheren Seite sein wollen, dann greifen Sie zu einer aktuellen Internet Security Suite. Zum Beispiel bietet Ihnen die Kaspersky Internet Security Suite* alle Schutzfunktionen eines Antivirenprogramms und schützt Ihren PC zusätzlich vor ausgeklügelten Internet-Bedrohungen.
Ein Antivirenprogramm gehört zur Grundausstattung dazu, wenn man auf seinem PC einen funktionierenden Virenschutz aufbauen möchte.
Übersicht der besten Antivirenprogramme
Verwenden Sie eine Firewall
Eine Firewall regelt den ein- und ausgehenden Datenverkehr auf Ihrem Rechner. Die wichtigste Aufgabe der Firewall ist es, ungewollte Zugriffe von außen auf einen Netzwerkdienst zu unterbinden. Außerdem kann sie auch dafür sorgen, dass installierte Anwendungen auf Ihrem Rechner, nur mit Ihrer Zustimmung eine Verbindung ins Internet aufbauen können.
Durch diese Regelungsmechanismen, wird eine aktive Kontrolle von Anwendungen sichergestellt und Ihre Privatsphäre geschützt. Eine Personal Firewall alarmiert Sie auch, wenn verdächtige Aktivitäten auf Ihrem Rechner stattfinden. Nehmen wir z.B. mal an, dass sich ein Trojaner auf Ihrem PC eingeschlichen hat, der Ihre Tastatureingaben gelesen und protokolliert hat. Diese will der Trojaner jetzt an seinen Autor schicken. Durch den Einsatz einer Firewall haben Sie die Chance auf diesen Vorgang aufmerksam zu werden, weil der Trojaner keine Berechtigungen besitzt, eine Internetverbindung aufzubauen und die Firewall Sie auf diesen Vorgang hinweist.
Letztendlich sollte auf jedem Computer eine Firewall installiert sein, da sie einen weiteren Schritt zu einem optimalen Virenschutz auf Ihrem PC darstellt.
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Arbeiten Sie nicht mit einem Administrator-Konto
Bei der Installation von Windows, haben Sie die Möglichkeit ein Benutzerkonto anzulegen. Bei diesem Konto handelt es sich um ein Administratoren-Konto, welches alle Berechtigungen zur Konfiguration des Systems besitzt.
Nutzen Sie dieses Administratoren-Konto für Ihre täglichen Arbeiten am PC, öffnen Sie der Malware Tür und Tor zur einfachen Infizierung Ihres Systems. Hinsichtlich des Virenschutzes, ist dies natürlich ein Disaster, da nämlich wichtige Sicherheitsschranken außer Kraft gesetzt werden und ein Computerwurm sich ungehindert auf dem Computer ausbreiten könnte.
Verwenden Sie stattdessen zwei Benutzerkonten. Eines für die tägliche Arbeit, welches eingeschränkte Berechtigungen besitzt und eines für administrative Tätigkeiten (Installation neuer Software, etc.).
Eine noch höhere Sicherheitsstufe erreichen Sie, wenn Sie ein drittes Benutzerkonto einrichten, mit dem Sie nur sicherheitskritische Aktivitäten, wie zum Beispiel das Online-Banking, ausführen. Sollte Ihr PC von mehreren Personen genutzt werden, sollten Sie ebenfalls darüber nachdenken, für jede einzelne Person ein separates Benutzerkonto einzurichten.
Seien Sie vorsichtig beim Umgang mit E-Mails
Die E-Mail gehört zu den beliebtesten Verbreitungswegen von Schadsoftware und muss beim Virenschutz eine besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Egal ob Sie Ihre E-Mails über den Webbrowser abrufen (WebMail) oder einen E-Mail-Client (Outlook, Thunderbird oder Windows Live Mail) benutzen, achten Sie grundsätzlich auf eine verschlüsselte Verbindung oder die Verwendung von sicheren Übertragungsprotokollen. Nicht nur beim Login zu Ihrem E-Mail Postfach sollte HTTPS verwendet werden, sondern während der gesamten Nutzung des Services. Genauso sollten bei einem E-Mail-Client die Übertragungsprotokolle SMTPS, IMAPS und/oder POP3S verwendet werden.
Neben diesen grundsätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, ist die Einhaltung der folgenden Schutzmaßnahmen ebenso sehr wichtig, für einen optimalen Virenschutz:
- Lesen und erzeugen Sie E-Mails am besten nur im Text-Format. Verzichten Sie auf die Verwendung von HTML-Mails, da diese ein gewisses Sicherheitsrisiko darstellen. Deaktivieren Sie deshalb auch die Darstellung von Bildern in E-Mails.
- Öffnen Sie keine Dateianhänge von unbekannten Absendern.
- Seien Sie auch bei Dateianhängen von Bekannten oder Freunden skeptisch, wenn Sie diese nicht angefordert haben. Es ist nämlich möglich, dass der Rechner des Bekannten mit Malware infiziert wurde und diese sich nun weiterverbreitet.
- Untersuchen Sie Dateianhänge vor dem Öffnen mit einem Antivirenprogramm.
- Seien Sie bei Office-Dokumenten aus externen Quellen besonders vorsichtig. Diese kann Makroviren enthalten.
- Geben Sie Ihre E-Mail Adresse nur sehr sparsam weiter.
- Ziehen Sie in Erwägung, Ihre E-Mails zu verschlüsseln.
Die beste Schutzmaßnahme beim Umgang mit E-Mails ist aber immer noch der gesunde Menschenverstand. Zum Beispiel wird Ihnen Ihre Bank niemals per E-Mail mitteilen, dass Sie sich dringend beim Online-Banking anmelden sollen oder warum sollte Ihnen jemand Geld schenken, nur weil Sie Geld von A nach B überweisen? Das schreit beides nach Betrug.
Seien Sie deshalb lieber etwas misstrauischer! Beim Umgang mit E-Mails lauern viele Gefahren, nicht nur die Infizierung Ihres Rechners mit Malware ist eine, sondern auch das sogenannte Phishing.
Schützen Sie sich vor Social Engineering
Der gesunde Menschenverstand, ist auch beim Schutz vor Social Engineering, eine sehr effektive Waffe. Doch zuerst, was ist Social Engineering überhaupt?
Beim Social Engineering wird eine Person so zwischenmenschlich beeinflusst, dass diese eine gewünschte Handlung ausführt. Diese Handlung kann zum Beispiel der Kauf eines Produkts oder die Preisgabe von vertraulichen Informationen sein.
Social Engineering wird aber auch zur Verbreitung von Malware eingesetzt und die Kenntnis darüber, gehört damit zu jeder guten Sicherheitsstrategie für einen optimalen Virenschutz dazu. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten eine E-Mail, in der beschrieben wird, wie kleine Hundewelpen irgendwo auf dieser Welt leiden müssen. In dieser E-Mail ist auch eine Aufforderung zum Öffnen des Dateianhangs platziert, sei es um sich Bilder von den Welpen anzuschauen oder um mögliche Kontaktdaten zur schnellen Hilfe aufzurufen. Da eine solche Gräueltat die meisten Menschen nicht kalt lässt, wollen wir irgendetwas tun, folgen der Aufforderung und führen wenn es schlecht läuft eine versteckte Malware aus, die unseren Rechner infiziert.
So oder so ähnlich könnte der Einsatz von Social Engineering in der Praxis aussehen und Sie merken wahrscheinlich schon, dass man sich nur sehr schwer davor schützen kann. Ein Anfang ist es aber schon, wenn Sie die im letzten Punkt (Seien Sie vorsichtig beim Umgang mit E-Mails) genannten Maßnahmen beherzigen und natürlich immer eine gesunde Portion Skepsis an den Tag legen.
Installieren Sie nicht jede Software die Ihnen in die Hände fällt und wenn dann nur aus vertrauenswürdigen Quellen
Jeder der einen PC benutzt, hat sicher auch schon mal eine Software installiert. Egal welche Software Sie benötigen und installieren möchten, beziehen Sie diese nur von vertrauenswürdigen Quellen und überlegen sich genau, ob Sie diese Software auch wirklich benötigen.
Auch nützliche Software kann Adware enthalten oder im schlimmsten Fall sogar mit einem Virus, Computerwurm oder Trojaner verseucht sein. Achten Sie deshalb immer auf die Quelle, von der Sie die Software beziehen. Zum Beispiel vertraue ich einer Website wie chip.de mehr, als irgendeinem Forum, von dem ich eventuell auch mein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm herunterladen könnte. Weiterhin sollten Sie bei der Installation immer darauf achten, dass Sie die „Benutzerdefinierte Installation“ auswählen, damit Sie eventuell die Gelegenheit haben, unerwünschte Softwarebestandteile abzuwählen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass jede Installation einer Software die Sicherheit eines Computers gewährtet. Keine Software ist frei von Fehlern und verbreitert somit die Angriffsfläche für Schadprogramme. Halten Sie Ihre installierte Software deshalb immer auf dem neuesten Stand und deinstallieren nicht mehr benötigte Programme.
Generell gilt hier: Weniger ist mehr!
Klicken Sie nicht auf Links von Personen die Sie nicht kennen
Dies gilt hauptsächlich für Links innerhalb von E-Mails, sozialen Netzwerken oder einem Instant-Messenger. Solche Links können zu einer mit Malware befallenen Website führen, auf welcher sich Computerwürmer oder Trojaner verstecken, die mit dem Klick auf Ihrem System installiert werden.
Diese Vorgehensweise nennt sich Drive-by-Download.
Erstellen Sie regelmäßige Sicherungen der wichtigsten Daten
Das Erstellen von regelmäßigen Backups, hat nicht unbedingt direkt etwas mit einem optimalen Virenschutz zu tun, gehört aber in jedes gute Sicherheitskonzept. Sollte Ihr PC, trotz aller Schutzmaßnahmen, doch einmal von einer Malware infiziert worden sein, können Sie eventuell verlorengegangene Daten schnell wiederherstellen.
Sollten Sie hierfür nicht das Wissen oder die Ressourcen haben, könnte es eventuell auch schon helfen, wenn Sie unter Windows regelmäßige Wiederherstellungspunkte erstellen. Ich habe dies nicht getestet, aber eventuell lassen sich so, kleine und durch Malware verursachte Veränderungen an einem System, rückgängig machen.
Deutlich sicherer Fahren Sie natürlich mit einem regelmäßigen Backup Ihrer wichtigsten Daten, was ich Ihnen auch dringend empfehle.
Im Zweifelsfall, lieber vorsichtig agieren
Bei manchen der vorherigen 9 Maßnahmen für einen optimalen Virenschutz auf Ihrem Rechner, habe ich es schon leicht durchklingen lassen:
Im Zweifelsfall, sollten Sie lieber vorsichtig agieren!
Klicken Sie lieber nicht auf einen Link oder öffnen Sie lieber nicht die Datei, wenn Ihnen irgendetwas spanisch vorkommt. Ihr Antivirenprogramm oder Ihre eingesetzte Firewall können noch so gut sein, diese Komponenten ersetzen aber auf keinen Fall den gesunden Menschenverstand und eine gewisse misstrauische Grundhaltung, wenn Sie sich im Internet bewegen oder mit einem Rechner arbeiten.
Die meisten Probleme oder Fehler sind hausgemacht und auch die Infizierungen mit Malware könnten deutlich zurückgehen, wenn wir alle ein wenig bewusster mit dem PC arbeiten würden. Das wäre zumindest ein wichtiger Schritt in Richtung eines optimalen Virenschutzes.
Fazit zum Virenschutz
Diese 10 Punkte für einen optimalen Virenschutz mögen auf den ersten Blick umfangreich aussehen, sind sie aber nicht. Haben Sie einmal das Antivirenprogramm, die Firewall, ein separates Benutzerkonto und eventuell ein Backup eingerichtet, müssen Sie nicht mehr wirklich aktiv werden. Ab jetzt übernimmt das System den aktiven Teil des Virenschutzes.
Beachten müssen Sie dann noch die anderen 6 Schutzmaßnahmen:
- Halten Sie Ihre Software stets aktuell.
- Prüfen Sie, welche Software wirklich benötigt wird und laden diese nur aus vertrauenswürdigen Quellen herunter.
- Öffnen Sie keine Dateianhänge von unbekannten Absendern und seien Sie generell misstrauisch beim Umgang mit E-Mails.
- Achten Sie auf Social Engineering.
- Klicken Sie nicht auf jeden Link, der Ihnen zugeschickt wird.
- Seien Sie generell vorsichtig, wenn Sie im Internet unterwegs sind und auch bei der täglichen Arbeit mit Ihrem Rechner.
Die Umsetzung dieser letzten Schutzmaßnahmen, werden Sie wahrscheinlich nicht vom ersten Tag an berücksichtigen können, aber mit der Zeit erlernen und irgendwann gehen sie in Fleisch und Blut über.
Halten Sie sich an diese 10 Maßnahmen, ist Ihr Rechner optimal gegen Malware geschützt. Zwar nicht zu 100%, denn einen hundertprozentigen Virenschutz wird es wahrscheinlich niemals geben, aber zu ungefähr 98 Prozent und das ist ein deutlich umfangreicherer Virenschutz, als er auf den meisten heimischen Rechnern zufinden ist.