In Peer-to-Peer-Netzwerken (kurz P2P-Netzwerke) tauschen Benutzer untereinander Daten aus und profitieren dabei von mehreren Verbindungen zu anderen Nutzern, wodurch sich die Daten schneller übertragen lassen. Diese Netzwerk-Struktur machen sich sogenannte P2P-Würmer zu Nutze, um Computer mit Schadsoftware zu infizieren.
Bei P2P-Würmern handelt es sich um eine Verbreitungsart der gefürchteten Computerwürmern. Sie gehören zur Oberfamilie der Malware. Doch wodurch zeichnen sich diese P2P-Würmer eigentlich aus? Wie arbeiten sie und wie können Sie sich davor schützen?
Über P2P-Würmer
Wie der Name es schon sagt, verbreiten sich P2P-Würmer gezielt über Peer-to-Peer-Netzwerke, also zum Beispiel über Tauschbörsen für Musik, Filme und Videospiele. Die Würmer nutzen dazu die Eigenschaften solcher Netzwerke, um sich zu verbreiten. So können sich manche Würmer als harmlose Datei tarnen, indem sie selbstständig ihre Dateinamen umschreiben. Dabei übernehmen die Schadprogramme gängige Bezeichnungen aus den P2P-Netzwerken wie beispielsweise die Titel aktueller Filme oder die Bezeichnung von populären Videospielen, um sich zu tarnen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass diese Art von Computerwurm, direkt die Suchanfragen der P2P-Netzwerke bzw. ihrer Software verwenden. Indem sie bestimmte Protokolle der Software leicht verändern, können die Schadprogramme Suchanfragen so umleiten, dass die User, wenn sie auf eine vermeintlich gesuchte Datei klicken und diese herunterladen, eigentlich den Wurm auf ihren Computer laden.
Bei der dritten Verbreitungsmöglichkeit gehen die Würmer ganz gezielt auf Sicherheitslücken in der P2P-Software los und nisten sich durch diese auf anderen Rechnern ein. Bei dieser Variante nutzen die Würmer die aktiven Netzwerk-Verbindungen zu anderen Usern und steuern nur die Sicherheitslücke an. Haben die User keine Gegenmaßnahmen getroffen, kann der Wurm sich ungestört auf Ihrem Computer ausbreiten und sich weiter an andere Nutzer der Peer-to-Peer-Netzwerks verschicken.
Funktionsweise und Schutz gegen die P2P-Würmer
Anders als zum Beispiel ein Computervirus ist ein Wurm nicht zwangsweise auf die Zerstörung von Daten oder die Blockade bestimmter Programme ausgelegt. Seine primäre Funktion liegt darin sich zu verbreiten.
Dafür zieht der Wurm allerdings Ressourcen wie Arbeitsspeicher und Bandbreite bei Internetverbindungen ab, wodurch infizierte Computer sehr langsam werden und kaum noch benutzbar werden. Häufig hilft dann nur noch, das System neu aufzusetzen, um es von dem Wurm wieder zu befreien.
Wenn man sich gegen einen möglichen Befall durch P2P-Würmer schützen will, dann reichen bereits einfache Mittel aus. Eine Virenscanner-Software ist ein absolutes Muss, um ständig zu überwachen, ob heruntergeladene Dateien möglicherweise die Strukturen eines Wurms aufweisen und diesen in seiner Ausführung sofort zu stoppen. Außerdem kann man auf seinem Computer eine Firewall einrichten und genau festlegen, welche Programme ohne Aufforderung Daten verschicken dürfen und welche nicht. Die Firewall hilft zwar nur bedingt beim eigenen Schutz, kann aber die unkontrollierte Verbreitung von P2P-Würmern unterbinden.