Trojaner sind völlig zu recht sehr gefürchtet, denn sie gehören zu den gefährlichsten Computerschädlingen. Sie sind auch nicht ganz so leicht aufzuspüren wie die gleichfalls schädlichen Viren, jedoch sollte jeder Nutzer umgehend einen aufgefundenen Trojaner entfernen.
Ihren Namen haben Trojaner aus der griechischen Mythologie erhalten. Die Griechen belagerten in der Antike die Stadt Troja, die es vermutlich wirklich gab (auf dem Gebiet der heutigen Türkei) und die vielleicht von Hethitern bewohnt war.
Der antike Dichter Homer hat der Schlacht um Troja ein literarisches Denkmal gesetzt. Zentraler Vorgang und Besiegelung des Untergangs von Troja war das Einschleusen des Trojanischen Pferdes, eines großen Holzpferdes, das die Griechen mit Kämpfern besetzten und dann vor den Toren von Troja zurückließen, nachdem sie sich scheinbar zurückgezogen hatten.
Die neugierigen Bewohner von Troja zogen das Pferd in die Stadt, die griechischen Kämpfer entstiegen dem Pferd, öffneten von innen die Tore von Troja und ließen das griechische Heer ein – Troja fiel.
Genau auf diese Weise arbeitet auch ein Trojanisches Pferd in der Informatik. Es dringt verkleidet und versteckt in den Computer ein und öffnet dann von innen den Angreifern die Tore, falls der Nutzer nicht rechtzeitig den Trojaner entfernen konnte.
Trojaner erkennen
Bevor Sie einen Trojaner entfernen, müssen Sie ihn erkennen. Oft gibt sich der Trojaner wie das Trojanische Pferd als etwas Großartiges, meist als sehr nützliches Programm aus. Er kann auch mit Angst arbeiten, indem er als Mailanhang vermeintlich eine unerledigte Rechnung anmahnt oder gar von einer wichtigen Behörde wie der Bundespolizei kommt (Phishing).
Andere Trojaner wecken die Gier auf etwas Begehrtes, gar Verbotenes in uns, zum Beispiel gecrackte Games.
Am gefährlichsten sind wohl Trojaner von verseuchten Internetseiten, die jeden Besucher per Drive-by-Download befallen können.
Vorsicht: Auch vermeintlich sehr seriöse Seiten wie chip.de sind davor nicht geschützt. Manchmal werden auch dort kostenlose Downloads, etwa für die PC-Beschleunigung, angeboten, welche sich als Malware entpuppen können.
Die Fälle sind sehr selten, jedoch müssen auch solche schädlichen Programme wieder entfernt werden.
Zu erkennen sind Trojaner wie folgt:
- Software, die Angst und Schrecken verbreitet und parallel Abos verkaufen will, gar nach Bankdaten fragt, ist eine milde Form eines Trojaners. Darauf sollte niemand eingehen, sondern den Trojaner entfernen.
- Abmahnungs- und Rechnungsmails von unbekannten Absendern: Hier sollten Sie keinesfalls den Anhang öffnen, sondern am besten die Mail als Spam kennzeichnen und danach ungelesen löschen.
- Free Downloads: Sie sind sehr begehrt, können aber wie oben beschrieben auch vom vertrauenswürdigsten Anbieter stammen und trotzdem Malware enthalten.
- Windows-Einstellungen: Eine Grundeinstellung von Windows zeigt bekannte Dateiendungen nicht an. Eine Datei “Brief.docx” heißt im Explorer nur “Brief”. Eine Datei “Mahnung.zip” heißt nur “Mahnung”. Wenn dort trotzdem “Mahnung.zip” steht, stimmt etwas nicht. Es handelt sich um einen Trojaner mit dem vollen Dateinamen “Mahnung.zip.exe”, das Herunterladen installiert die Exe-Datei, der Trojaner ist auf dem Rechner. Die Einstellung der Ausblendung von Dateiendungen lässt sich übrigens unter Windows (“Extras / Ordneroptionen”) ändern. Generell sind Dateien mit der Endung .exe, .com oder .scr ausführbare Dateien, sie installieren ein Programm.
Die derzeit bekanntesten Trojaner, die mit Angst arbeiten, sind der BKA-, der GVU- und der GEMA-Trojaner. Sie behaupten, von den entsprechenden Behörden oder Organisationen zu stammen, illegale Aktivitäten auf dem Rechner entdeckt und diesen daraufhin gesperrt zu haben, sowie ihn nur nach Zahlung eines Ordnungsgeldes wieder freizugeben.
Niemand sollte hier zahlen, das hilft nichts. Der Rechner bleibt infiziert und das Geld ist weg. Die Behörden haben damit nichts zu tun. Jedoch lässt sich dieser Trojaner entfernen.
Trojaner entfernen
Mit verschiedenen Programmen lassen sich Trojaner entfernen, darunter ist z.B. der Trojan Remover, der auch die schädlichen Einstellungen des Trojaners rückgängig macht.
Darüber hinaus schlägt das Programm Alarm, falls es doch ein Trojaner auf den Rechner schafft. Anschließend wird der Trojan Remover, ebenso wie ein anderes Programm dieser Art, den Trojaner entfernen.
Natürlich helfen auch kostenlose Antivirenprogramme. Im Jahr 2015 gelten diese vielfach gepriesenen Virenscanner aber langsam als obsolet (überholt).
Wer Sicherheit wünscht, sollte auf kostenpflichtige Programme eines sehr bekannten Anbieters wie Symantec* oder Kaspersky* zurückgreifen, die auch Trojaner entfernen.
Trojaner verhindern
Man kann Trojaner natürlich durch einen guten Virenschutz und darüber hinaus durch bestimmte Browsererweiterungen verhindern.
Eine dieser Erweiterungen deaktiviert JavaScript. Hier werden die Skripte nur durch einen aktiven Klick des Nutzers (falls benötigt) freigegeben. Firefox-User sollten hierfür das Addon NoScript einsetzen.
Prinzipiell erkennen alle modernen Antivirenprogramme auch Trojaner. Hierzu müssen deren Updates zugelassen werden. Dazu gehören auch die häufigen, wenn auch lästigen Windows-Updates.
Linux-Nutzer sind übrigens von Malware weitaus seltener betroffen und müssen dementsprechend viel seltener einen Trojaner entfernen.