Der Begriff „Malware“ setzt sich aus dem lateinischen Wort für „schlecht“ und dem Begriff „software“ zusammen und kann ins Deutsche am besten mit „Schadprogramm“ oder „Schadsoftware“ übersetzt werden.
Gegen was ist eine Malware genau gerichtet?
Malware kann als Oberbegriff für jegliche Software verstanden werden, die entwickelt wurde, um – vom Nutzer unbemerkt – unerwünschte, bzw. schädliche Funktionen auf dessen Rechner auszuführen. Dabei sind die Eigenschaften und der primäre Zweck der Malware-Programme durchaus unterschiedlich und reichen vom sich aggressiv verbreitenden „Computerwurm“ über neugierige „Spyware“ bis hin zu „Trojanern“, deren Zweck eine Fernsteuerung des Zielrechners ist.
Damit ist Malware nicht mit fehlerhafter Software zu verwechseln, obwohl natürlich auch diese teilweise erheblichen Schaden anrichten kann.
Eine Gemeinsamkeit haben alle Varianten der Malware: Sie laufen in der Regel nicht offen erkennbar auf dem Zielrechner, d.h. Programmablauf und schädliche Auswirkungen werden bewusst vor dem Nutzer verborgen.
Die verschiedenen Malware-Typen
Die älteste und bekannteste Form der Malware ist der Computervirus. Computerviren verbreiten sich, indem sie sich selbst reproduzieren. Dazu erzeugen sie Kopien von sich selbst, die dann wiederum Applikationen, Datenspeicher und Datensätze kontaminieren. In diese Kategorie fällt auch der Computerwurm, der sich aber direkt über das Internet verbreitet und aktiv versucht, weitere Ziele zu befallen. Mit Viren und Würmern kann jemand zum Beispiel versuchen, die Sicherheitssoftware eines fremden Rechners zu überwinden, um auf diesem Computer Daten zu verändern oder zu löschen. In der Regel lassen sie sich auch nicht mit den regulären Mitteln deinstallieren oder löschen.
Der Trojaner (für „Trojanisches Pferd“) ist, wie der Name andeutet, eine Kombination eines vermeintlich nützlichen Wirtsprogramms mit einem unerkannt arbeitenden Schadprogramm. Dieser Teil des Trojaners ist nicht selbst in der Lage, sich zu verbreiten, er schleicht sich stattdessen durch die Installation oder Anwendung seines Wirtsprogramms in das System des Benutzers ein.
Spyware und Adware sind Schadfunktionen, die den Rechner und Verhaltensmuster seines Nutzers, der Zielperson, ausforschen und die gewonnenen Daten zum Zweck der Werbung oder des Datenhandels weitersendet.
Die so genannte Backdoor dagegen öffnet nicht berechtigten Fremden heimlich (quasi durch die „Hintertür“) den Zugriff zum Computer, also in der Regel vom Nutzer unbemerkt. Backdoors werden oft für Spamverteilung oder zum gezielten Angriff auf Server („DoS“) genutzt.
Im Gegensatz dazu kommt die Scareware meist als Warnung oder gezielte Aufforderung, etwas Bestimmtes zu tun, daher. Das Schadprogramm soll den Computerbenutzer verängstigen und so zu bestimmten Handlungen bewegen, wobei meist erst dabei der eigentliche Schaden entsteht.
Durch was ist eine Malware von harmloser oder seriöser Software zu unterscheiden?
Generell ist es für Malware üblich, unerkannt auf einem System zu existieren, bis der eigentliche Verwendungszweck ausgeführt wird. Dabei kann es auch vorkommen, dass die Schadsoftware optisch und im Auftritt populäre und weit verbreitete Software imitiert, und so nicht als schädlich wahrgenommen wird.
Misstrauisch sollte man werden, wenn man bemerkt, dass Dateien, mit denen man arbeitet, offenbar gelöscht oder manipuliert worden sind.
In der Regel sind zeitgemäße, aktualisierte Antivirenprogramme dann in der Lage, Malware zuverlässig zu erkennen und zu beseitigen.
Durch was ist eine Malware auf meinen Rechner gelangt?
Hier unterscheiden sich die Kanäle, wie oben beschrieben, je nach Art der Malware zum Teil erheblich. Generell lässt sich sagen, dass kein Computersystem 100%ig geschützt ist, da es in der Regel immer Schnittstellen zur Außenwelt gibt. Besonders anfällig sind hier ungeschützte Rechner mit Internet- und / oder W-LAN-Verbindung. Aber auch per Datenträger (gebrannte CDs / Festplatten / USB-Sticks) kann Malware Zugang zu einem Rechner erhalten.
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Mit was ist eine Malware zu beseitigen? Wie kann man sich schützen?
Schutzsoftware, wie z. B. Firewalls und Antivirenprogremme, bzw. Spywarescanner, sind teilweise in modernen Betriebssystemen bereits enthalten. Gegen meist überschaubares Entgelt, steht dem Nutzer außerdem ein breites Angebot von weiterführender Schutzsoftware zur Verfügung.
Gegen bestimmte hartnäckige Schädlinge gibt es im Internet auf den einschlägigen Portalen der IT-Community meist maßgeschneiderte Tools zum Download.
Wenn möglich, sollten Internetverbindungen und E-Mails nur verschlüsselt erfolgen, Anhänge sollten generell nicht ungeprüft geöffnet werden. Außerdem ist es mehr als ratsam, die von den Herstellern kostenlos zur Verfügung gestellten Updates regelmäßig auszuführen, da es mittlerweile einen regelrechten „Rüstungswettlauf“ zwischen den Programmierern von Malware und Schutzsoftware gibt.
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