Heutzutage werden selbst modernste Computer immer häufiger von Viren, Würmern und Trojanern befallen. Zahlreiche Nutzer sind mit der Eliminierung der Schadprogramme heillos überfordert und benötigen die Hilfe eines Computerspezialisten, um ihre Daten auf dem Rechner bestenfalls zu retten.
Besonders heimtückisch unter den Malware-Programmen sind die sogenannten Bootsektorviren. Sie gelten als die ältesten Computerviren überhaupt und infizieren den Bootsektor, den ersten physischen Teil der Diskette oder den Master Boot Record einer Festplatte.
Was sind Bootsektorviren?
Bootsektorviren sind dementsprechend bösartige Computerviren, die beim Start des Rechners aktiv werden, also noch vor vollständiger Aktivierung des Betriebssystems.
Auf Disketten selbst versteckt sich das Virus zum Teil im Bootsektor. Aus diesem Grund ist es möglich, dass Disketten, auf welchen keinerlei Dateien gespeichert sind, trotzdem von jenen Viren befallen sind.
Auf der Festplatte des Rechners können die Viren im Master Boot Record enormen Schaden anrichten, indem sie die darauf vorhandenen Nutzerdaten löschen oder beschädigen und schlussendlich die fehlerfreie Funktionsfähigkeit des Computers außer Kraft setzen.
Die boshafte Funktionsweise und Verbreitung der Bootsektorviren
Die Malware nutzt die Tatsache aus, dass der computerinterne Bootsektor grundsätzlich primär, das bedeutet vor allen anderen Programm, geladen wird.
Wenn der Benutzer den Computer nun startet und dieser von einer infiltrierten Diskette aus bootet, greift das BIOS auf genau diesen Sektor zu und es kommt zur Ausführung des bösartigen Sektors. Die Bootsektorviren befallen im Anschluss den Master Boot Record der Festplatte, um bei jedem Neustart des Rechners ausgeführt zu werden. Auf diese Art und Weise wird der Master Boot Record inklusive der Computerviren geladen und die Viren im Bootsektor überwachen ab diesem Zeitpunkt alle Zugriffe auf andere Disketten.
Jede neu in das Laufwerk eingelegte Diskette wird vom Virus infiziert und unterstützt so aktiv die Verbreitung des Schadprogramms. Durch den Befall der Viren kann die Festplatte des Computers Schaden nehmen, sowie ein weitreichender Datenverlust die schmerzhafte Folge sein.
Aktiver PC-Schutz vor Bootsektorviren
Der altbewährte, wirkungsvollste Schutz vor Malware, Würmern, Trojanern, wie auch Bootsektorviren ist die Installation und regelmäßige Aktualisierung eines verfügbaren Virenschutzprogramms. Diese Virenscanner erkennen zumeist auch die hinterlistigsten Viren bei versuchter Infiltration des Computers.
Um Schädlingsfreiheit zu gewährleisten, empfiehlt es sich, das Virenschutzprogramm täglich automatisch aktualisieren zu lassen. Ansatzweise können Benutzer ebenfalls durch manuelle Erneuerung der Antivirensoftware einen reibungslos funktionstüchtigen, virenfreien Datenverarbeitungsprozess des Computers sicherstellen.
Eliminierung von Bootsektorviren nach Befall des Computers
Falls der Rechner schon mit Bootsektorviren infiziert ist, wird ein virenfreies, schreibgeschütztes Medium essentiell benötigt, um die Sektoren zu reinigen. Viele Benutzer begehen den Fehler der Festplattenformatierung. Sie nehmen an, dass sie absichtlich sämtliche Daten auf der Festplatte inklusive des Virus löschen, um die Funktionsfähigkeit des Rechners wiederherzustellen. Doch dieser verzweifelte, letzte Ausweg, der die Löschung sämtlicher Daten beinhaltet, löst das Problem mit den Viren keinesfalls, da die Formatierung nicht den Master Boot Record inkludiert.
Stattdessen bewährt sich hierbei eine Notfall-CD, die in einigen Systemverwaltungstools bereits enthalten ist. Auf dieser CD ist ein sauberer Master Boot Record abgespeichert und muss an die originale Sektorposition auf der Festplatte kopiert werden. Da sich diese Selbsthilfe als die mit Abstand Einfachste und Sicherste erweist, kann der Benutzer versuchen, den ursprünglichen Zustand vor dem Virenbefall ohne jeglichen Datenverlust wieder herzustellen.
Abschließende Worte und Fazit
Mit der Installation eines Antivirenprogramms respektive der zeitnahen Aktualisierung kann sich der Benutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem Befall von Bootsektorviren schützen und einen Datenangriff erschweren.
Sollte der Computer eines Tages doch von Malware infiziert werden, sollte Ruhe bewahrt werden und bei Bedarf auf die Hilfe eines IT-Spezialisten zurückgegriffen werden, damit ein möglicher Datenverlust nach Möglichkeit vermieden werden kann.
Glücklicherweise existieren heutzutage nahezu keine Bootsektorviren mehr, da sowohl das integrierte BIOS, als auch die Betriebssysteme selbst meistens über einen hervorragend funktionierenden Schutz vor diesen Computerschädlingen verfügen.