Adware ist ein Instrument für die Verteilung von Werbung. Trotz des Namens, der eine Verballhornung der englischen Wörter ‚Advertising‘ (Reklame/Werbung) und ‚Software‘ darstellt, ist das aber nicht die einzige Funktion, mit welcher es der Anwender bei einer Adware zu tun bekommt.
Indirekt ist nämlich auch eine Malware, sofern sie mit Werbung zu tun hat, als Adware zu bezeichnen. So kann es zwar durchaus lästig und ablenkend sein, mit ungeliebter Werbung überhäuft zu werden, doch die wahre Gefahr von Adware liegt auf einem anderem Gebiet.
Wozu ist eine Adware in der Lage?
So kann eine als reine ‚Werbe-Adware‘ getarnte Software den Nutzer unbemerkt und ungewollt auf verseuchte Webseiten leiten und ihm beispielsweise einen Trojaner, der seine Tastatureingaben mitschneidet (Keylogger), installieren.
Geringeres Übel ist dabei die Ausspähung des Internet-Besuchers zur Feststellung und späteren Nutzung seines Surf-und Kaufverhaltens, was allerdings wohl auch nicht erstrebenswert für den Surfer im Web sein kann.
Spionage-Software, die sich in einer ‚freiwillig installierten‘ Adware versteckt, ist beispielsweise in der Lage, auch die Kontodaten inklusive Passwörter eines Anwenders auszulesen (der bereits erwähnte Keylogger) und somit in Folge unermesslichen Schaden zuzufügen.
Es kann sich mitunter tatsächlich schwierig gestalten, eine unfreiwillig installierte Adware zu erkennen, da es im Internet ohnehin Werbung zur Genüge gibt und eine ‚intelligente‘ Adware die zu zeigende Werbung der Suchanfrage anpasst. Der Nutzer sollte jedoch stets misstrauisch werden, wenn nach Eingabe einer Suchanfrage eine unerwartete Seite erscheint oder offline auf dem Desktop Werbung flimmert.
Kann man sich vor Adware schützen?
Schützen kann man sich auf jeden Fall vor Adware. Man sollte jedoch nicht dem Fehler verfallen, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen. Oftmals ist in hohen Tönen angepriesene ‚Anti-Adware‘ selbst eine Adware. Darum Augen auf und besser selbst Hand anlegen, statt auf eine unbekannte ‚Wunderwaffe‘ zu vertrauen.
Was also kann ich tun?
- Zunächst einmal sollte ich mir darüber im Klaren sein, dass beispielsweise eine ‚Toolbar‘ keine absolute Notwendigkeit darstellt und eventuell bei der Installation darauf verzichten.
- Gute Browser geben eine Warnung aus, wenn eine App eigenständig eine Erweiterung installieren möchte. Also werde ich die Installation ablehnen, sofern ich mir nicht ganz sicher bin, diese auch zu wollen und zu brauchen.
- Finde ich in meinen Browser-Lesezeichen oder Favoriten Einträge, die mir fremd sind, sollte ich diese unverzüglich löschen. Gleiches gilt natürlich auch für neue Programme, an welche ich mich nicht erinnere, sie installiert zu haben.
- Der Browser sollte so eingestellt sein, dass nicht nur automatische Installationen, sondern auch Pop-ups blockiert werden.
- Und zu guter Letzt sollten Sie sich darüber klar sein, dass kostenlose Software oft nur mit dem Hintergedanken an die Installation einer Adware angeboten wird und sich zumindest bei vertrauenswürdigen Personen erkundigen, bevor Sie eine unbekannte Erweiterung auf ihren Rechner laden.
Mehr Informationen zum Thema Adware, finden Sie auch im Leitartikel oder in der entsprechenden Kategorie hier auf dieser Webseite.
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