Internetbetrüger locken ihre Opfer häufig über Links in E-Mails auf Webseiten, die denen einer Bank oder eines Bezahldienstleisters ähneln. Manchmal sind die Webseiten so gut gefälscht, dass selbst misstrauische Nutzer darauf hereinfallen und ihre Zugangsdaten eingeben. Mit diesen Daten sind die Betrüger dann in der Lage, ihre Opfer um deren Geld zu erleichtern. In anderen Fällen enthalten die gefälschten Webseiten Viren, die sich allein durch den Aufruf der Seite auf dem PC einnisten können.
Indem Sie den Link zu der gefälschten Webseite genau unter die Lupe nehmen, können Sie sich schützen. Worauf Sie genau achten müssen, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Der Aufbau einer Webadresse
Im Grunde ist die Struktur einer Webadresse sehr einfach. Sie setzt sich aus einer Domain und einer Top-Level-Domain (TLD) zusammen. Vorangestellt wird ein Hinweis auf das verwendete Protokoll. Bei Webseiten ist dies http:// oder https://, wobei http:// oftmals nicht angezeigt wird. Wer Domains kaufen möchte, um die Voraussetzungen für eine eigene Internetpräsenz zu schaffen, benötigt nur wenige Schritte. Aus Sicherheitsgründen sollte darauf geachtet werden, dass das Angebot des Anbieters ein SSL Wildcard-Zertifikat enthält. Dieses schützt die Website-Besucher zuverlässig und verbessert gleichzeitig das Google-Ranking. Zu den Anbietern, die das Sicherheitszertifikat kostenlos zur Domain anbieten, gehört IONOS.
Webseitenbetreiber können die Domain frei wählen, solange sie noch nicht vergeben ist. Als TLD werden häufig Länderdomains (englisch: Country Code Top-Level-Domains, CCTLD) verwendet. In Deutschland ist dies zum Beispiel .de. Daneben gibt es einige generische TLDs (GTLDs), zum Beispiel .org für organization, .gov für government oder .com für commercial.
Jahrelang war die Anzahl der GTLDs recht überschaubar und man konnte als Internetnutzer den Überblick über alle GTLDs behalten. Nun werden immer mehr dieser Domains verfügbar. Mittlerweile existieren weit über 700 TLDs. Die Analyse einer getarnten Webadresse ist dadurch deutlich schwieriger geworden. Darüber hinaus tarnen Kriminelle ihre gefährlichen Webseiten mit weiteren Tricks, wie zum Beispiel der Verlängerung der Adresse nach vorne durch Subdomains.
So betrachten Sie die Webadresse
Kriminelle verstecken in einer E-Mail hinter einem harmlosen Text oder einer Grafik den Link zu der gefährlichen Webseite. Um an den eigentlichen Link dahinter zu gelangen, muss man mit der Maus ohne Anklicken auf den Text oder die Grafik zeigen.
Danach öffnet sich entweder ein kleines Popup mit dem Link oder das Mailprogramm offenbart den Link unten in der Infozeile. Wenn Sie es etwas übersichtlicher haben möchten, können Sie auch mit der rechten Maustaste auf den Text klicken und mit der Funktion „Link kopieren“ die Webadresse zunächst in die Zwischenablage kopieren und dann in einem Texteditor anzeigen lassen.
Wie eine gefälschte Webseite an der URL erkannt werden kann
Zwei Tipps
, wie man eine gut gefälschte URL erkennt, gibt das Karlsruher Institut für Technologie, genauer gesagt die Forschungsgruppe Security, Usability, Society, „SECUSO“.Zum einen sollte man auf den sogenannten „Who“-Bereich achten. Von den Angreifern werden immer längere Links formuliert, die vermeintlich die richtige URL enthalten. Der „Who“-Bereich der Adresse ist der einzige Teil der Adresse
, der Aufschluss darüber gibt, wer sich hinter dem Link verbirgt. Die letzten beiden Begriffe vor dem ersten alleinstehenden „/“ einer Webadresse bilden stets den „Who“-Bereich. Alles vor diesem Bereich sollte kritisch hinterfragt werden. Das liegt daran, dass der Fälscher so viele Wörter und Punkte vor den „Who“-Bereich setzen kann, wie er will. Eingebettete IP-Adressen und wahllose Zahlen deuten auf eine gefälschte Webseite hin.Der zweite Tipp zielt auf die Richtigkeit der angegebenen Domain ab. Es sollte unbedingt auf die richtige Schreibweise geachtet werden. Beispiele für einen gefälschten „Who“-Bereich sind paypa1.com, arnazon.de oder sprakasse.de. In diesen Fällen sollte auf gar keinen Fall auf den Link geklickt werden.
Wenn Ihre Bank oder eine andere Finanz- oder Shopping-Website etwas von Ihnen möchte, rufen Sie diese Website einfach selbst in Ihrem Browser auf, loggen sich ein und schauen in Ihren Posteingang. Auf diese Weise können viele Phishing-Angriffe vereitelt werden.
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