Die Lage im Cyberspace war noch nie so bedrohlich wie aktuell. Hacker gehen inzwischen immer gezielter vor und setzen intelligente Tools für ihre Attacken ein. Dazu ist „Malware as a Service“ zu einem regelrechten Geschäftsmodell geworden, was die Anzahl an Angriffen deutlich erhöht hat.
Aus diesem Grund hat das Thema IT-Sicherheit im Unternehmen höchste Priorität. Das betrifft selbst kleine Betriebe, denn auch hier gibt es digitale Infrastruktur. Mit den folgenden fünf Tipps, die auch für kleine Unternehmen und Selbstständige durchführbar sind, sorgen Sie für deutlich mehr Sicherheit.
Tipp 1: Passwörter
Seit geraumer Zeit predigen Experten der IT-Sicherheit, wie wichtig es ist, sichere Passwörter zu erstellen. Die Anforderungen an sichere Passwörter sind weitestgehend bekannt. Dies betrifft die Länge, die mindestens bei acht Zeichen liegen sollte, sowie die Form des Passworts. Optimal ist eine wahllose Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Wenn immer möglich, sollte zudem die Mehrfaktor-Authentifizierung zum Einsatz kommen. So wird der Unsicherheitsfaktor Passwort durch eine zusätzliche Sicherheitsstufe, beispielsweise die Bestätigung am Smartphone, ergänzt.
Ein sicheres Passwort ist jedoch nur eine Komponente. Es ist wichtig, für wirklich jeden Dienst, jede Plattform und alle Konten ein eigenes Passwort zu nutzen. Der Grund dafür ist die Gefahr, dass externe Datenbanken kompromittiert werden können. Gelangen Kriminelle so an die Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort, testen sie diese möglicherweise auf anderen Plattformen aus. Dann bietet selbst das sicherste Passwort keinerlei Schutz mehr.
Mit einem Passwortmanager lässt sich gleichzeitig der Überblick behalten und bei Bedarf ein sicheres Passwort erstellen. Diese Software speichert alle Zugangsdaten verschlüsselt ab. Auch ist eine Synchronisation über alle Endgeräte möglich.
Tipp 2: Backup-Strategie
Die Datensicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben in der IT-Sicherheit im Unternehmen. Regelmäßige Backups sind ein Muss für die Datensicherheit. Ohne digitale Informationen und Systeme stehen viele moderne Unternehmen komplett still. Dennoch vernachlässigen viele Unternehmen
, vor allem KMUs, diesen Punkt.Hier gehören Trojaner zu den gefährlichsten Bedrohungen und Hacker nutzen diese oft für gezielte Angriffe mit Erpressungen. Sind die Daten durch einen solchen Verschlüsselungstrojaner betroffen, ist das Backup oft die einzige Rettungsmöglichkeit.
Aus diesem Grund benötigt jedes Unternehmen und jeder Selbstständige eine Strategie für die Datensicherung. Es gibt sogar einfache und kostenfreie Software, mit denen sich Routinen für ein Backup einrichten lassen. Dann erfolgt mehrfach täglich eine Datensicherung, sodass ein Datenverlust ausgeschlossen ist oder sich in sehr kleinem Rahmen bewegt.
Tipp 3: Regelmäßige Kontrolle
Eine der größten Gefahren in der IT ist es, wenn die Systeme unbeaufsichtigt sind. Dann entstehen Sicherheitslücken oder bereits laufende Attacken bleiben unentdeckt. Aus diesem Grund ist es wichtig, Routinen zu etablieren, und regelmäßig ganz bestimmte Punkte zu prüfen. Diese Checkliste für einen Frühjahrsputz in Sachen IT-Sicherheit hilft Unternehmen, die Kontrolle über die Systeme zu behalten.
Zu den Grundaufgaben der IT gehört es beispielsweise, die Aktualisierung aller Software zu prüfen. Updates für Anwendungen schließen Sicherheitslücken und sollten deshalb unverzüglich installiert werden. Dabei geht es nicht nur um das Betriebssystem, sondern auch um alle Anwendungen und die Firmware der eingesetzten Hardware. Es gibt kleine Softwaretools, die selbstständig alle Anwendungen auf Updates prüfen. So erhält die Administration unverzüglich eine Meldung, wenn ein Update für eine Software verfügbar ist.
Ebenso wichtig ist es, regelmäßig die vorhandenen Accounts sowie deren Benutzerrechte zu prüfen. Oft erstellt die IT neue Accounts für Mitarbeitende oder temporäre Nutzer und diese bleiben aktiv. Für die Sicherheit ist es jedoch wichtig, inaktive Accounts unverzüglich zu entfernen. Es ist aus diesem Grund auch sinnvoll, Passwörter mit einem Ablaufdatum zu versehen. So laufen inaktive Accounts automatisch aus. Ebenfalls sollten Nutzer nur Zugriff auf Anwendungen und Daten haben, die diese wirklich benötigen.
Tipp 4: Firewall, Virenscanner & aktive Angriffsabwehr
Sie zählen zu den Klassikern unter den Tools der IT-Sicherheit im Unternehmen und sind gleichzeitig weiterhin ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen Hacker sowie unerwünschte Besucher. Die Rede ist von der Firewall und Virenscannern. Der Schutz durch die Firewall steht und fällt jedoch mit der Konfiguration. Hier ist es wichtig, möglichst strenge Regeln aufzustellen, um Zugriffe von außerhalb des Netzwerks zu unterbinden. Wer sich unsicher ist und nicht über die notwendigen IT-Kenntnisse zur Konfiguration verfügt, kann auf eine „Firewall as a Service“ (FWaaS) zurückgreifen. Hier bieten Dienstleister einen Schutz als Cloud-Service an.
Beim Virenschutz liegt der Fokus auf einer Lösung, die möglichst immer auf einem aktuellen Stand ist. Nur so lassen sich neue Viren auffinden. Moderne Lösungen bieten zudem eine intelligente Erkennung mithilfe von Künstlicher Intelligenz an. Dies bildet den Schnittpunkt zur aktiven Angriffsabwehr, die permanent das eigene Netzwerk nach Anomalien scannt und so selbst raffinierte Hackerangriffe aufdeckt.
Tipp 5: Gerätesicherheit
Ein zentrales Problem der IT-Sicherheit ist die wachsende Anzahl von Geräten im Netzwerk. Dazu gehören auch private Endgeräte, die für weitere Herausforderungen sorgen. So heben viele Mitarbeitende teils unbewusst die Trennung zwischen privaten und dienstlichen Geräten auf. Es kann bereits ausreichen, dienstliche Mails am privaten Smartphone zu prüfen und Antworten von diesem Gerät zu senden.
Aus diesem Grund sollten Dienstgeräte ausgegeben werden, wenn diese für die mobile Arbeit benötigt werden. Das gilt besonders für den Computer im Homeoffice. Zudem ist es wichtig, keine privaten Apps auf dem Diensthandy oder dem Arbeitsrechner zu installieren, denn auch diese stellen ein Sicherheitsrisiko dar.
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