Android, die Software aus dem Hause Google, ist mittlerweile das beliebteste beziehungsweise meist benutzte Betriebssystem für „mobile Endgeräte“. Dies war lange Zeit unvorstellbar, denn erst seit Mitte 2010 wuchs der Anteil an Smartphones und Tablets samt Android deutlich an und konnte den bisherigen Platzhirsch, Apples IOS, einholen und letztendlich auch überholen.
Dieser „Siegeszug“ ist allerdings nicht ausschließlich mit dem Wesen von Android zu erklären, denn im Gegensatz zu IOS wird das System nicht nur auf den Geräten eines einzigen Herstellers, sondern auf denen vieler verschiedener Produzenten installiert: Angefangen von Samsung über HTC bis hin zu Blackberry greifen mittlerweile nahezu alle Handy-, Tablet- und sogar Notebookproduzenten auf Android zurück. Dies ist möglich, weil sich Android sehr gut anpassen, also in seiner Programmstruktur verändern lässt. Der programmierfreundliche Aufbau hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Android bietet für eine ganze Reihe an Trojanern und Viren Tür und Tor.
Um mit einem Android-Gerät einigermaßen sicher arbeiten beziehungsweise surfen zu können, wird somit ein effektiver Virenschutz für Android unabdingbar. Wie sich ein solcher erreichen lässt, und wie wichtig dieser ist, ist den meisten Menschen jedoch gar nicht bewusst. Die folgenden Zeilen klären deshalb über einen effektiven Virenschutz für Android auf und geben zudem allgemeine Tipps und Tricks für den sicheren Umgang mit Smartphone, Tablet und Notebook.
Der Virenscanner: Ein absolutes Muss beim Virenschutz für Android
Hauptursache für einen Virenbefall stellen infizierte Programme beziehungsweise Dateien dar. Solche infizierten Programme oder Dateien werden auch Malware genannt und sind selbstverständlich nicht als solche erkenntlich, sondern bestens getarnt: Versteckt in den Softwarepaketen verschiedenster Anbieter, etwa als Anhang einer App oder einer unscheinbaren Mail, gelangen die Viren unbeobachtet auf Handy & Co. Der Nutzer lädt diese also größtenteils aus „Eigeninitiative“ herunter: Ohne zu wissen, mit welcher Software er es genau zu tun hat, sind die Bestätigungen und Berechtigungen, nach denen eine jede App vor ihrer Installation fragt, schnell mit einem Häkchen abgetan, und schon gelangt die „Rucksack-Software“ im Hucke-Pack-Stil auf das Gerät, wo es sich ganz gezielt auf bestimmten Bereichen der Festplatte beziehungsweise Speicherkarte festsetzen und sich an die Arbeit machen kann.
Um solche Schadsoftware aufzuspüren, beziehungsweise erst gar keinen Einzug halten zu lassen, gilt ein Virenscanner als ein absolutes Must-have: Der Virenscanner durchforstet sämtliche Verzeichnisse und Dateien des Handys beziehungsweise PCs und gleicht deren Programmcodes mit denen einer Datenbank ab. Diese Datenbank enthält alle bis dato bekannten Schadcodes.
Sobald der Virenscanner fündig wird, schlägt dieser aus und bietet dem Nutzer meist die Wahl zwischen dem kompletten Löschen der infizierten Datei, dem Ignorieren oder der Einstufung als sichere Datei. Bei der Art und Weise, wie eine Datei als Virus eingestuft wird, unterscheiden sich übrigens bereits die diversen Scanner: Während manch Virenschutz für Android bereits bei kleineren „Ungereimtheiten“, etwa bei dem Fund von Optionen für sogenannte „In-App-Käufe“ Alarm schlägt, treten andere Scanner erst bei dem Erspähen wirklich manipulierender Software in Aktion.
Es kommt bei einem Virenschutz für Android also auf die richtige Mischung an: Zu strenge Sicherheitsrichtlinien können die Nutzung schnell beeinträchtigen, wohingegen zu lasche Programme die Gefahr eines Virenbefalls oft unzureichend mindern. Zudem sollte darauf geachtet werden, ob der Abgleich mit der Datenbank für verdächtige Dateien on- oder offline geschieht. Bei zuletzt genannter Methode lädt das Programm nahezu stündlich Systemdaten herunter, welche dann auch während des eigentlichen Suchlaufs zur Verfügung stehen. Das Gegenstück, die Online-Abtastung, funktioniert wiederum nur bei einer bestehenden Internetverbindung. Diese Technik bieten die meisten Freeware-Programme wie etwa der AVG Antiviren Scanner. Solche Lösungen stellen eine durchaus gute Grundlage dar, setzen allerdings eben eine ständige Verbindung zum World Wide Web voraus.
Weitere beliebte Virenscanner kommen aus den Häusern Kaspersky und Avast. Diese Versionen gibt es sowohl als Gratis- oder als Kauf-App zu haben. Ein kostenpflichtiger Virenschutz für Android hat jedoch überwiegend kaum Vorteile gegenüber dessen kostenlosem Grundstock: Meist sind es Backup-Funktionen und Cloud-Dienste, die dem Käufer an die Hand gelegt werden – die eigentliche Virensuche greift wiederum meist auf die gleiche Technik wie die kostenlosen Versionen zurück.
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Wissenswertes zum sicheren Android-Gebrauch
Zu einem umfangreichen Virenschutz gehört bei Weitem nicht nur ein aktueller Virenscanner: Erst durch die Berücksichtigungen von Richtlinien wie „niemals aus unbekannten Quellen Dateien herunterladen“, wird der Einsatz eines Android-Geräts zu einer sicheren Angelegenheit.
So gilt es zum Beispiel auch darauf zu achten, niemals in ungesicherten Netzwerken zu surfen und das heimische WLAN auf die höchsten Sicherheitsrichtlinien zu setzen: Anstelle der weitverbreiteten WEP-Technik sollte zum Beispiel unbedingt eine WAP- oder WAP2-Verschlüsselung aktiviert werden. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Artikel: WLAN-Verschlüsselung: Welche Methoden gibt es und welche ist am sichersten
Ein Virenschutz für Android kann sich zudem durch den bewussten Verzicht bestimmter Webseitenaufrufe erreichen: Auf der sowohl bekannten als auch umstrittenen, teilweise gar illegalen, Plattform Kino.to und dessen diversen Ablegern beispielsweise, sollte grundsätzlich verzichtet werden.
Des Weiteren gilt: Niemals unbekannte E-Mails öffnen. Denn bereits ein Anklicken, oder besser gesagt ein Antouchen, kann die gefährlichen Dateianhänge bösartiger E-Mails entfalten. Außerdem besteht auch immer die Gefahr, ein Opfer von Phishing-E-Mails zu werden.
Zu guter Letzt sei noch auf die allgemeine Problematik von Cloud-Diensten hingewiesen. Diese können nämlich nur allzu leicht gehackt werden, wodurch die Dateien nicht nur für Dritte einsehbar, sondern auch noch manipulierbar sind! Werden Fotos & Co. geändert, können also bei der nachfolgenden Synchronisation ebenfalls Schädlinge auf das Gerät gelangen, ohne dass diese von dem Virenscanner erkannt werden, da besagte Dateien meistens bereits einmal als sicher eingestuft wurden, oder aber bei einer Meldung als solches eingestuft werden, da der Nutzer meint, sich dem Ursprung dieser Dateien sicher zu sein.
Apropos Update: Ein Virenschutz für Android beinhaltet auch regelmäßige Updates der diversen Programme und Virenscanner. Vor allzu schnellen Systemupdates sei jedoch gewarnt, denn häufig bringen neue Android-Versionen auch Sicherheitslücken mit sich! So sollte besser erst mit einem kleinen zeitlichen Abstand von gut einem Monat nach der Veröffentlichung einer neuen Android-Version dessen Download getätigt werden.
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